Samstag, 7. November 2015

[Lesungsbericht] Ursula Poznanski und Arno Strobel lesen aus "Fremd"


Am 2. November 2015 war es endlich soweit, dass die Autoren Ursula Poznanski und Arno Strobel in den Kreis Heinsberg, genauer gesagt nach Geilenkirchen (mit Betonung auf der 1. Silbe) kamen, um dort aus ihrem Buch „Fremd“ zu lesen. Der Träger der Veranstaltung war die Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises. Nach einer Begrüßung durch einen netten, mir aber unbekannten Herrn, der sich leider nicht vorgestellt hat, kam das Autorenduo auf die Bühne. Die beiden waren bester Laune und fanden sofort Kontakt zum Publikum. 

Zu Beginn erfuhren die Zuhörer, dass es nicht möglich wäre, mehr als die ersten beiden Kapitel aus dem Buch vorzulesen, weil sie sonst zu viel vom Inhalt verraten hätten. Da ich „Fremd“ schon eine Woche vor der Lesung zu Ende gelesen habe, konnte ich mir das schon denken. Stattdessen kündigten Frau Poznanski und Herr Strobel an, dass sie den Zuhörern gerne Rede und Antwort stehen würden. Außerdem hatten die beiden noch eine Überraschung im Gepäck, doch dazu später mehr.
Die ungeraden Kapitel im Buch hat die Wienerin Ursula Poznanski geschrieben, die geraden der in der Nähe von Trier wohnende Arno Strobel und demzufolge begann die Autorin mit dem Text. Als Eric in diesem Kapitel in den Dialog mit Joanne tritt, übernahm Herr Strobel diesen Part. Das gab der Lesung einen ganz besonderen Reiz. Entsprechend übernahm Herr Strobel im nächsten Kapitel das Vorlesen, während Frau Poznanski die weiblichen Dialogteile sprach. Während der Lesung war es mucksmäuschenstill im Raum den gut 60 Zuhörer füllten, die gebannt lauschten.

Beim Fragenteil war mein Mann, der mich zur Lesung begleitete, einen Moment schneller damit seine Hand zu heben, um die erste Frage zu stellen. Doch meine Frage wäre die gleiche wie seine gewesen, denn wir wollten gerne wissen, wie es zu der Idee gekommen ist, ein gemeinsames Buch zu schreiben.  Die beiden verrieten uns, dass ihnen der Gedanke dazu bei einem Treffen auf der Leipziger Buchmesse am Abend an der Bar bei einem Glas Wein gekommen ist. Der Idee folgte die Tat, aber zunächst nur aus Spaß an der Sache. Schließlich war es so weit, eine Agentur damit zu beauftragen, einen Verlag für die Veröffentlichung zu suchen. Das ging blitzschnell. Morgens wurden zehn Verlage kontaktiert, am Nachmittag kam es schon zur Zusage. Und ab da gab es eine Deadline für die Abgabe des Manuskripts. Da beide im Wechsel daran geschrieben haben, sollte nun der jeweils andere ein Kapitel innerhalb von etwa 2-3 Tagen verfassen.

Und nun kam die Überraschung, denn die Autoren hatten zwei Ausschnitte aus ihrem damaligen E-Mail-Verkehr mitgebracht, die zeigten, dass es nicht immer leicht war, den Termin für die Abfassung eines Kapitels einzuhalten. Außerdem hatte hier und da einer der beiden die Idee zu einem Cliffhanger zu dem derjenige dann ganz auf den Schreibpartner vertraute, die Geschichte an der Stelle weiter zu entwickeln, ohne selbst eine genaue Vorstellung vom Fortgang zu haben. Eine wirkliches Highlight, denn wo sonst kann man in den E-Mail-Wechsel zweier Autoren hineinlesen! Dazu sehr amüsant, da beide sich gerne liebevoll necken. Der darin enthaltene inhaltliche Austausch zum Buch wurde laut Anmerkung des Autorenduos natürlich entfernt.

So verging die Zeit wie im Fluge, eine Frage reihte sich an die nächste. Arno Strobel hat mir zum Schluss noch eine Antwort auf eine Frage vorweggenommen, die mir schon die ganze Zeit auf den Lippen brannte, denn ich wollte natürlich wissen, ob es eine weitere Zusammenarbeit geben wird. Ja, die beiden schreiben schon an einem neuen Buch – keine Fortsetzung – das im Oktober 2016 erscheinen wird. Ich freue mich schon sehr darauf. Und bis dahin werden auch weitere Bücher der beiden erscheinen, die sie jeweils solo geschrieben haben. Wenn das mal keine guten Nachrichten sind ! J



Im Anschluss an die Lesung gab es für alle Zuhörer die Möglichkeit Bücher der beiden Autoren an einem Stand der örtlichen Buchhandlung zu kaufen. Gerne waren Ursula Poznanski und Arno Strobel zum Signieren bereit. Mein Dankeschön an die Autoren für diese besondere Lesung.

Eure Ingrid

(Fotos: I. und J. Eßer)
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