Montag, 22. Juni 2015

[Rezension] Franz Kotteder - Der große Ausverkauf

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Autor: Franz Kotteder
Titel: Der große Ausverkauf - Wie die Ideologie des freien Handels unsere Demokratie gefährdet
Erscheinungsdatum: 02.205.2015
Verlag: Ludwig Verlag 
rezensierte Buchausgabe: Klappbroschur





„TTIP“ begegnete mir seit geraumer Zeit mehrfach in den Medien. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“ zwischen der Europäischen Union und den USA. Mit dem Buch von Franz Kotteder habe ich mich über den genaueren Inhalt des Abkommens informieren können. Hauptsächlich geht es darum, bestehende Handelsschranken abzubauen, mit dem gesetzten Ziel, Unternehmensgewinne zu maximieren, was wiederum zur Schaffung von Arbeitsplätzen führen soll. Dabei geht es um etliche Details, die ausgehandelt werden müssen. Doch die Verhandlungen dazu werden streng geheim gehalten, was natürlich vor allem bei Verbraucherschützern zu großen Bedenken führt. Es hinterlässt den Eindruck, dass hier vor allem Großkonzerne ihre Interessen durchsetzen möchten. Politiker, die das Gemeinwohl der Bevölkerung im Blick haben, werden möglichst umgangen. 

Nach einigen informativen Kapiteln, was und wer sich hinter der Abkürzung TTIP verbirgt, entfaltet der Autor ein Szenario nach dem anderen bei denen er einzelne zu verhandelnde Themen aufgreift wie beispielsweise Verbraucherschutz, Biotechnik, öffentliche Daseinsvorsorge, Arbeit und Datenschutz. Dabei wirft er auch immer wieder einen Blick auf bisherige Abkommen im jeweiligen Bereich. Der Autor nimmt im vollen Umfang die Position des Kritikers ein, wie bereits aus dem Untertitel des Buchs hervorgeht. Er zeigt dem Leser die möglichen Konsequenzen auf, wenn bei den Verhandlungen Unternehmensinteressen im Vordergrund stehen. Dies ist durchgehend beängstigend. Die Darstellung der Auswirkungen der möglichen Partnerschaft finde ich sehr beunruhigend. Im letzten Kapitel zeigt Herr Kotteder zu meiner Beruhigung auf, dass es zahlreiche Gruppierungen von Nichtregierungsorganisationen gibt, die Widerstand gegen das Abkommen leisten. Franz Kotteder räumt ein, dass ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA Handelserleichterungen bringt und in dessen Folge auch einiges Gute bringen kann, wenn denn gewisse Spielregeln dabei eingehalten werden. Die positiven Folgen führt er dabei nicht weiter aus.

Das Buch konnte mir einen guten, verständlichen Überblick über die Problematik des Vertrags, der zwischen der EU und den USA geschlossen werden soll vermitteln. Die weitere Entwicklung werde ich nun mit dem nötigen Hintergrundwissen in den Medien weiter verfolgen können. 

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