Mittwoch, 15. April 2015

[Rezension] Marlene Klaus - Gloria und die Liebenden von Verona

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Titel: Gloria und die Liebenden von Verona (ein viktorianischer Krimi)
Autorin: Marlene Klaus
Erscheinungsdatum: 26.02.2015
Verlag: Dryas Verlag
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Verona/Italien
Handlungszeit: viktorianisches Zeitalter



„Gloria und die Liebenden von Verona“ von Marlene Klaus ist in der Reihe „Baker Street Bibliothek“ des Dryas Verlags erschienen. Auf der Baker Street wohnte die fiktive Romanheld Sherlock Holmes, der seinen detektivischen Spürsinn vor allem aufgrund genauer Beobachtung und scharfer Schlussfolgerung bewies. Ganz in diesem Sinn bringt die Autorin ihre Protagonistin Lady Gloria Wingfield in eine Situation, in der ihr eben diese Eigenheiten bei der Aufklärung eines Mors helfen. 

Bereits die Aufmachung des Buchs lässt den Leser an eine Zeit von vor über hundert Jahren denken. Die Engländerin Gloria und ihre Großtante Josephine befinden sich auf einer Reise durch Europa.  Kurz vor Erreichen von Verona, ihrem nächsten Ziel, wird ihre Kutsche von einer in Tränen aufgelösten jungen Frau angehalten. Ihr Verlobter Giulio ist verschwunden, nachdem er sich offensichtlich mit einem Freund duelliert hat. Dabei ist der Freund erschossen worden. Nach den Umständen ist Giulio der Mörder. Doch daran mag die junge Frau nicht glauben. Einerseits weiß Gloria nicht wie sie ihr helfen soll, andererseits denkt sie, dass es nicht schaden kann, sich den Duellplatz einmal anzusehen. Unerwartet kommt die Hilfe des sich ebenfalls auf Reisen befindlichen Lord Lyndon. Sein Beistand ist ihr unangenehm, da er Frauen gegenüber gewisse Vorurteile zu haben scheint.

Im Vordergrund stehen natürlich die Ermittlungen im Mordfall. Zunächst gibt es noch keinen Anhaltspunkt, bis Gloria und Lord Lyndon aufgrund einer vagen Idee zum Platz des Duells zurückkehren. Danach fügen sie Steinchen für Steinchen zum Puzzle zusammen, das schließlich den Anlass des Duells offenlegt und damit auch den Mörder. Glorias Antrieb zur Hilfe liegt in einer Begebenheit ihrer eigenen Vergangenheit begründet. Das Leid von anderen berührt sie zutiefst. Diese Geschichte offenbart sich dem Lesenden ebenfalls mit und mit. Gloria ist eine für ihre Zeit selbständige englische Lady, die danach strebt, ihre Eigenständigkeit aufrecht zu erhalten. Männern steht sie daher eher skeptisch gegenüber. Lord Lyndon passt im Laufe der Geschichte seine Einstellungen aufgrund der aktuellen Erlebnisse  an und gewinnt dadurch bei Gloria an Sympathie.

Ganz nebenbei führt Marlene Klaus den Leser zu wichtigen Sehenswürdigkeit in Verona. Die Autorin hat sehr gut recherchiert, so dass man sich anhand der Beschreibungen die Orte und Umgebung wie beispielsweise auch die Kleidung der Personen gemäß der Zeit vorstellen kann. Außerdem gelingt es ihr eine Portion Liebe in die Geschichte einzuspinnen.

Der Krimi ist spannend, das Setting ist passend. Insgesamt ergibt sich für mich ein rundes Bild zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. Eine Fortsetzung scheint vorgesehen.

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