Montag, 12. Mai 2014

Interview mit der Autorin Marie Pellissier

(Copyright: privat, mit freundlicher Genehmigung des Diana Verlags)

Zur Person:

Marie Pellissier, 1971 geboren, verliebte sich mit Anfang zwanzig in die Stadt Paris, wo sie viele Jahre verbrachte. "Die tödliche Tugend der Madame Blandel" ist ihr erster Kriminalroman. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in Heidelberg.
  • Rezension zum Buch auf unserem Blog: KLICK!


Liebe Marie Pellisier, 

am 12. Mai 2014 erscheint Ihr Debüt, der Kriminalroman „Die tödliche Tugend der Madame Blandel. Gerne möchten meine Mitbloggerin Hanna und ich, sowie unsere Leser Sie näher kennenlernen.


Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben? 

Schon als Kind und Jugendliche habe ich gerne geschrieben und mir nun endlich die Zeit dafür genommen, an einem ganzen Roman zu arbeiten.


Sollte es von Beginn an ein Krimi werden? Welchen Bezug haben Sie selbst zur Stadt Paris, in der ihr Roman spielt?

Es sollte von Beginn an ein Krimi werden. Ich liebe Rätselplots mit liebenswerten Charakteren, Atmosphäre, die an interessanten Orten spielen. Und ich liebe Paris. Als kleines Kind in Brüssel aufgewachsen, habe ich mich als junge Erwachsene in Paris sofort heimisch gefühlt und später sogar am Place des Vosges in Hausnummer 3 gelebt. Lucies zu Hause ist mein zu Hause und eine große Triebfeder für das Buch war mein Heimweh ...


Wie lange haben Sie an dem Buch gearbeitet?

In Summe habe ich an dem Buch bestimmt 5 Jahre gearbeitet. Die erste Idee dazu hatte ich 2004.


Sind Sie beim Schreiben systematisch vorgegangen oder haben Sie eher danach geschrieben, wie Ihnen die Ideen in den Kopf kamen?

Am Anfang war es eine Mischung aus beidem - systematischem Vorgehen und Schreiben, um "in Stimmung" zu kommen.
Beim Schaffen eines Rätselplots muss man allerdings sehr strukturell arbeiten ... Damit der Leser auch etwas zum Rätseln hat.
Und genau das ist die Herausforderung dieses Genres für mich.


Haben Sie sich zum Schreiben speziell einen Schreibplatz eingerichtet?

Ich habe mir tatsächlich immer wieder einen Schreibplatz eingerichtet. Bisher waren es vier verschiedene. Der zweite war mir am Liebsten:
Unter dem Dach ein riesiger Schreibtisch - ein umfunktionierter Esstisch - und dahinter eine Korkwand, an der ich hervorragend die Struktur entwickeln konnte:
Welchen Hinweis gebe ich wann, wem, durch wen?
Am besten daran war aber, dass man die Tür hinter sich zu machen konnte und eine Art Nottreppe hinaufsteigen musste und ich da oben das Gefühl völliger Ruhe hatte. An meinem jetzigen Schreibplatz ist das anders. Ich blicke zwar in die Weite, was ich auch liebe, aber es gibt keine Tür hinter mir und jetzt gerade zum Beispiel höre ich die Kinder durchs Haus toben ...


Welches Genre lesen Sie selbst am Liebsten? Haben Sie ein Lieblingsbuch? 

Ich selbst lese auch am Liebsten Rätselplots. Brutale Krimis hingegen sind gar nichts für mich. Und ich glaube ich mag es leicht nostalgisch. Weil wir bald wieder umziehen, miste ich gerade viel aus - auch Bücher und auch solche, die ich gerne gelesen habe. Was ich aber wohl immer behalten werde ist "Pride & Prejudice" - entzückend.


Welche Hobbys und Interessen haben Sie neben dem Schreiben?

Meine "freie Zeit" ist ganz gut mit unseren Kindern ausgelastet...  Wofür ich mich sehr interessiere sind Menschen und wie sie ticken, weshalb ich meine Aufgabe als Coach auch wirklich liebe - so
wie das Schreiben. Ich meditiere, mache gerne Yoga, tanze sehr gerne (beides viel zu selten), bin gerne in der Natur und ebenso gerne in der Stadt unterwegs - auch in Sachen Kultur (Theater, Tanz,
Konzert, ...). Ich liebe Cafés und gut zu essen und mit Freunden bis in die Nacht hinein zu quatschen. Und ich lese gerne abends meinen Kindern vor.


Gibt es schon Ideen für weitere Bücher? Wird es eine Fortsetzung mit der Gardienne Lucie als Ermittlerin geben?

Es gibt verschiedene Ideen für weitere Bücher. Im Moment arbeite ich an der Fortsetzung: Lucies nächster Fall wird sie an die Pariser Oper bringen, wo sie im Corps de Ballett ermittelt.
Die Figuren sind schon sehr lebendig und die Recherche macht Freude. Aber mit der Struktur (welcher Hinweis wann ...) tue ich mich noch schwer.


Vielen Dank für Ihr Interesse!
Herzliche Grüße,
Marie Pellissier  

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und viel Erfolg für Ihr Buch „Die tödliche Tugend der Madame Blandel“!
Ingrid Eßer


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