Dienstag, 25. Februar 2014

[Rezension] Jan Aalbach - Phoenix

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Titel: Phoenix
Autor: Jan Aalbach
Erscheinungsdatum: 17.02.2014
Verlag: Piper Verlag
Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783492269643
Preis: 14,99 Euro
Handlungsort: Hamburg, diverse Orte in Israel, Iran, Indien, Kambodscha und VR China
                                                      Handlungszeit: Gegenwart und Fantasy-Vergangenheit


Auf das Buch „Phoenix“ von Jan Aalbach bin ich durch die Leseprobe zum Buch aufmerksam geworden. Daher wusste ich, dass es sich zwar um einen Thriller handelt, dieser aber im Bereich der Fantasy angesiedelt ist. Leider lässt sich dies durch Covergestaltung und dem Text auf der Rückseite nicht feststellen, dadurch wird das Buch sicher häufiger an die falsche Zielgruppe geraten. Der Titel deutet auf einen wesentlichen Bestandteil der Erzählung hin, denn der Phoenix beziehungsweise ähnliche Ausformungen in anderen Mythen, erheben sich aus ihrer Asche immer wieder zu neuem Leben. Der Protagonist Elias Meerbaum begibt sich auf die Suche nach den Ingredienzien dieser Asche, um ein Mittel herzustellen, dass das ewige Leben geben soll. Auf dem Cover ist jedoch weder ein Phoenix noch Asche zu sehen, sondern ein Moskito, dessen Stich den Anlass gibt, dass Elias sich auf die Suche nach den Bestandteilen des Rezepts macht.

Elias Meerbaum, der erfolgreiche Fernsehkoch mit enormen Kenntnissen der Flora weltweit, wird von dem Wirtschaftmagnat Henning von Bromberg um Hilfe gebeten. Von Bromberg ist sterbenskrank und im Besitz eines Rezepts in Gedichtform mit kryptischen Formulierungen zur Herstellung eines Wundermittels, das angeblich seine Krankheit heilen kann. Der Magnat bietet Elias sehr viel Geld, damit dieser die Zutaten für ihn besorgt, die in fernen Ländern gut versteckt und schwer zugänglich sind. Währenddessen dringt eine obskure Gestalt in das Hotelzimmer von Elias ein, die beim Verlassen des Hotels eine blutige Spur hinter sich zieht. Nicht nur, dass Meerbaum nach einer Nacht in seinem Zimmer plötzlich lebensbedrohlich erkrankt, sondern die Verbrechen führen unübersehbar zu seiner Person. Dadurch hat auch er nun ein erhöhtes Interesse daran, die Rezepturbestandteile zu finden. Eine hübsche Frau, die mehr mit ihm gemeinsam hat, wie beide zunächst vermuten könnten begleitet ihn auf seiner Reise. Während der Suche bemerkt er an sich selbst immer mehr unerklärliche Phänomene. Im Laufe der Geschichte kommt er dem Ziel der Suche nicht nur näher, sondern findet auch seine eigene Vergangenheit wieder.

Jan Aalbach nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Mythologie zu den Themen Wiedergeburt und Lebenselexiere. Die unterschiedlichsten Erzählungen, Sagen und Legenden der verschiedenen Religionsgemeinschaften hat er in dieses Buch eingebunden. Seine Recherchen hierzu sind detailliert und sehr gut beschrieben. Der Roman spielt in der Gegenwart und blendet in späteren Szenen eine fantasymäßig gestaltete Vergangenheit ein. Die Rezeptkomponenten werden eine nach der anderen „abgearbeitet“ und der Leser erfährt an passender Stelle einiges zu dem jeweils gesuchten Bestandteil. Grundsätzlich ist die Suche nach den Zutaten spannend gestaltet, aber auch in gewisser Weise gleichförmig. Zum Glück gibt es einige unerwartete Wendungen, die vor allem aus dem Bereich der Fantasy kommen. 

Besonders die Figur des Elias Meerbaum ist interessant gestaltet. Durch seine besonderen Geruchs- und Geschmacksfähigkeiten verblüfft er vielfach seine Umwelt und den Leser. Seine Schwäche sind krankmachende Keime und Bakterien, die er überall vermutet. Daher vermeidet er weitgehend Hautkontakt. Doch auf der langen Suche tritt diese Eigenschaft beinahe vollständig zurück hinter der Notwendigkeit sich selbst einzubringen, um in den Besitz der Zutat zu gelangen. Mir fehlt an diesem Charakter das aktuelle private Umfeld. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Besonders gut hat mir der Sarkasmus von Elias  gefallen. 

Obwohl es hier und da einige unlogische Zusammenhänge gibt, habe ich mich durch diesen Fantasythrillers gut unterhalten gefühlt und empfehle ihn an alle, die gerne Contemporary Fantasy lesen.




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